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Spielbericht TSV Rothenburg - TSV Friedberg    30:31 (12:17)


TSV Rothenburg - TSV Friedberg    30:31 (12:17)

Showdown ohne Happy End

Mit 30:31 (12:17) verloren die Bayernligahandballer des TSV 2000 Rothenburg ihr Heimspiel gegen den TSV Friedberg. Dramatisch waren insbesondere die letzten 60 Sekunden, in denen es die Tauberstädter nicht schafften, wenigstens einen Punkt mitzunehmen.

30 Sekunden Restspielzeit zeigte die Anzeigetafel an als der Friedberger Tobias Abstreiter mit seinem fünften Treffer die 31:30-Führung für die Gäste erzielte. Der Rothenburger Trainer Csaba Szücs nahm sofort eine Team-Auszeit, stellte seine Mannen für die restlichen Sekunden ein und schickte für Torhüter Andreas Amann Patrick Wurst als siebten Feldspieler auf das Spielfeld. Szücs Rechnung ging auf, Nikola Stojanov setzte Wurst am Kreis in Szene, stark bedrängt scheiterte er zwar am Friedberger Torhüter Benjamin von Petersdorff, der Abpraller landete aber bei Tim Ehrlinger. Der Rothenburger Kreisläufer wurde bei seinem Wurfversuch gefoult, so dass die Schiedsrichter auf Siebenmeter-Strafwurf für Rothenburg entschieden. Zehn Sekunden vor dem Ende der Partie trat dann Andreas Kister, der von der Siebenmeterlinie zuvor vier Mal souverän verwandelt hatte, zum entscheidenden Strafwurf an. Wer von den 400 Zuschauern in der Rothenburger Mehrzweckhalle gedacht hatte, die Dramatik sei nicht mehr zu überbieten, der wurde eines Besseren belehrt. Kister scheiterte am Friedberger Keeper, der Abpraller landete aber erneut in den Händen eines Rothenburgers, dieses Mal bei Nedim Jasarevic. Obwohl Jasarevic von Tobias Abstreiter gefoult wurde, schaffte er es, den Ball im Tor zu versenken, doch dann kamen die Schiedsrichter ins Spiel. Die Herren Markus Spegele und Daniel Weineck (SC Unterpfaffehofen/Germering) hatten drei Möglichkeiten zu entscheiden. Die erste wäre auf Vorteil zu entscheiden und den Treffer zum 31:31-Ausgleich zählen zu lassen. Die zweite Möglichkeit, wenn Sie ein Kreisbetreten Jasarevics gesehen hatten, wäre die Entscheidung auf erneuten Strafwurf für Rothenburg, da das Foul zuerst geschehen war und dies daher vor dem Kreisbetreten zu bestrafen ist. Sie entschieden sich aber, sehr zum Unmut der Rothenburger und ihrer Anhänger, für Möglichkeit drei: Kein Foul von Abstreiter, Kreisbetreten von Jasarevic und daher Torabwurf für Friedberg. Im gleichen Augenblick ertönte das Schlusssignal und die Heimniederlage für die Tauberstädter stand fest. Der im Fußball derzeit so heftig diskutierte Videobeweis hätte noch für eine Korrektur sorgen können, da auf den Videobildern das Foul eindeutig zu erkennen ist. Hätte, hätte, Fahrradkette, den Videobeweis gibt es nicht und die Szücs-Schützlinge stehen ohne Punkte da.

Begonnen hatte die Partie mit einer verschlafenen ersten Halbzeit der Tauberstädter. Ehe die Hausherren so richtig auf der Platte waren, stand es schon 4:1 für die Gäste (4. Minute). Bis zum 5:9 in der 13. Spielminute liefen die Rothenburger ständig einem Rückstand von drei bis vier Toren hinterher. Danach stellte Trainer Szücs die Deckungsformation um was das Angriffsspiel der Gäste nun bremste und den Gastgebern einige Ballbesitze bescherte, die durch schnelle Gegenstöße in Tore verwandelt werden konnten. In der 22. Minute war es dann Nedim Jasarevic, der zunächst mit einem Strafwurf scheiterte, den Nachwurf aber zum 11:11 nutzen konnte. Bis zur Pause verfielen die Rothenburger dann aber erneut ins fehlerhafte Muster der Anfangsviertelstunde, so dass beim Stand von 12:17 mit einem Fünftore-Rückstand die Seiten gewechselt wurden.

Nach der Pause fanden die Tauberstädter dann aber endlich zur gewohnten Heimstärke und benötigten nur gut vier Minuten, um den Rückstand auszugleichen. Nach dem 17:17 ging Friedberg durch Maximilian Schneider zwar wieder in Führung, Nedim Jasarevic konnte dann aber wieder ausgleichen und Andreas Kister sorgte mit dem 19:18 für die erste Führung der Hausherren. Als dann Patrick Wurst im nächsten Angriff die Führung auf 20:18 ausbauen konnte, war so richtig Stimmung in der Halle. Die Tauberstädter mussten ihrer Aufholjagd nun aber Tribut zollen, wodurch Friedberg zurück ins Spiel kam, zunächst zum 22:22 (45.) wieder ausgleichen konnte und dann sogar auf 23:26 davonzog. Die Rothenburger stemmten sich aber weiter gegen die drohende Niederlage und schafften durch Thomas Krauter in der 56. Minute den Ausgleich zum 28:28. Nun legte Friedberg immer die Führung vor, die Gastgeber glichen aus und so ging es in die eingangs beschriebene dramatische Schlussminute.

Unter dem Strich lastete die Hypothek aus der schwachen ersten Halbzeit mit fünf Toren Rückstand zu hoch auf den Tauberstädtern. Mit einer ausgeglicheneren ersten Hälfte und einer geringeren Fehlerquote in Durchgang zwei wäre ein Heimsieg möglich gewesen. So aber gewann die cleverere Mannschaft, die letztlich auch noch von der finalen Entscheidung der Unparteiischen profitierte. Da die Konkurrenten aus Anzing, Landshut, Ismaning und Rimpar allesamt punkten konnten, ist das Feld im Abstiegskampf noch enger zusammengerückt. Nun steht für die Tauberstädter das schwere Auswärtsspiel in Waldbüttelbrunn auf dem Programm, bevor der Tabellenzweite aus Günzburg, der beim Primus Erlangen-Bruck mit 37:25 gewinnen konnte seine Visitenkarte in Rothenburg abgibt. Es ist also an der Zeit für mindestens einen Überraschungssieg.

Rothenburg: Amann, Sand (Tor); Schemm (7), Wurst (1), Kister (9/4), Gluhak, Ehrlinger, Schmidt, Wittmann, Skaramuca, Jasarevic (7), Stojanov (3), Krauter (3)

Internet TSV Rothenburg

  



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