Es gibt wahrlich einige Attribute, die auf diesen 30:29 (14:11)-Heimsieg der Unterhachinger Bayernligahandballer gegen die HaSpo Bayreuth zutreffen: wichtig, verdient und glücklich, um nur einige zu nennen. Wichtig, weil im Tabellenkeller sowohl Landshut als auch Anzing punkten konnten und wegen der Faschingsferien nun zwei spielfreie Wochenenden anstehen. »Wenn Du mit einer Serie von fünf Niederlagen in solch eine Pause gehst, ist das psychologisch alles andere als hilfreich.», sagte Hachings Trainer Christian Sorger nach dem Spiel. Verdient war der Sieg, weil seine Spieler endlich mal wieder bedingungslos alles für diesen Sieg gegeben hatten. Und glücklich, weil die Hachinger sich trotz 55-minütiger Führung am Ende fast noch selbst um den Erfolg gebracht hätten.
Die Hachinger starteten konzentriert in die Partie. Gestützt auf einen über die ganze Partie hinweg stark agierenden Sebastian Allmendinger im Tor konnten sie sich in der zehnten Minute erstmals deutlicher auf 6:3 absetzen. Erst jetzt kam auch Bayreuth besser in die Partie und konnte zwischen der 17. und 20. Minute sogar kurzzeitig die Führung übernehmen (8:9). Dann aber passte nach einer Auszeit die Abstimmung in der Hachinger 3:2:1-Abwehr wieder besser und den Gästen sollten bis zur Pause nur noch zwei Treffer gelingen. Im Angriff agierte Sorger nahezu über die komplette Spielzeit mit dem taktischen Mittel des siebten Feldspielers. Bayreuth hatte sichtlich Probleme mit dieser Maßnahme. Zwar konnten sie zwei Ballgewinne in leichte Treffer ins leere Hachinger Tor ummünzen, doch über sechzig Minuten bedeutete die sich dadurch bietende zusätzliche Anspieloption einen deutlichen Mehrwert für die Hausherren. So konnten sie auch ihren Vorsprung bis zum Halbzeitpfiff erneut auf drei Tore vergrößern.
Nach Wiederbeginn setzte dann zunächst ein munteres Wettschießen mit dem Sieger Unterhaching ein: zehn Tore erzielten beide Teams in sechs Minuten und Haching baute seine Führung auf 20:15 aus. Dann ließ die Torfrequenz wieder etwas nach, aber leider vor allem auf Seiten der Hausherren. Bis zur 43. Minute wollte ihnen kein Tor mehr gelingen und Bayreuth knabberte den Rückstand kontinuierlich bis zum 20:19 ab, ehe drei Treffer des besten Hachinger Schützen, Martin Dauhrer, die Gastgeber wieder in die Spur brachten (24:21, 48.). Die Führung konnten die Hachinger bis in die 57. Minute halten, dann aber gaben sie die Partie fast aus der Hand. Nach dem Bayreuther Ausgleichstreffer zum 27:27 sah Dauhrer eine Zeitstrafe, über die sich Sorger dermaßen unzufrieden zeigte, dass den Unparteiischen gar nichts anderes übrig blieb, als gegen ihn eine weitere Zeitstrafe auszusprechen. Somit mussten die Hachinger also nahezu die komplette verbleibende Spielzeit mit zwei Mann weniger auskommen. Doch sie schafften das Unmögliche und hielten den Spielstand dank zweier Treffer von Tim Abel zum 29:29 konstant. Die Entstehung des Hachinger Siegtreffers konnte man dann durchaus als kurios bezeichnen und sie passte irgendwie zu der Achterbahnfahrt dieses Spiels. Bayreuth geriet in seinem letzten Angriff in Zeitspielgefahr, der Wurfversuch wurde vom Hachinger Block abgefälscht und landete in den Händen von Allmendinger. Dessen Gegenstoßpass auf Jochanan Hermann hätte eigentlich gar nicht ankommen dürfen, doch der herausgelaufene Bayreuther Torhüter und ein Abwehrspieler behinderten sich gegenseitig und sprangen am Ball vorbei. Hermann, der davon sichtlich überrascht war, konnte den Ball gerade noch so ins leere Tor boxen. Der Hachinger Sieg war unter Dach und Fach.
Jetzt kann das Team also etwas entspannter und auf Platz Sieben der Tabelle in die Faschingspause gehen. Weiter geht es dann am 24. Februar mit der Auswärtspartie beim TSV Rothenburg.
Für Haching spielten: S. Allmendinger, Kiebler; Abel (2), Wegener, Wagner (1), Behm (1), Elmer (1), Borschel (5/1), Hermann (5), Dauhrer (7), Newel (2), Heinle (3/2), Kropp (3)
Internet haching.de
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