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Spielbericht TSV Lohr - TSV Ismaning    22:22 (13:12)


TSV Lohr - TSV Ismaning    22:22 (13:12)

Sven Hartig verhindert Lohrer Niederlage

Aus einem wenig erfreulichen Samstagabend hätte für die Lohrer am Ende noch ein völlig verkorkster werden können. Doch dies verhinderte schließlich Sven Hartig. Der Torwart der Gastgeber sah sich bei abgelaufener Spielzeit und einem Stand von 22:22 Olaf Neumann gegenüber, als der Ismaninger Rückraumspieler zum Siebenmeterstrich schritt und mit dem finalen Wurf die Chance zum Siegtreffer besaß. Doch der Lohrer Keeper brachte noch seine rechte Hand an den halbhoch geworfenen Ball und sorgte mit seiner Abwehr dafür, dass bereits das dritte Heimspiel seines Teams in Folge mit dem Ergebnis von 22:22 endete. Einen Zähler hatten die Lohrer gerade noch gerettet gegen das Schlusslicht aus Ismaning, das zuvor ohne einen einzigen Auswärtspunkt in der laufenden Saison angereist war.

Nach der Parade – es war sein vierter gehaltener Siebenmeter in der gesamten Partie – war aber bei dem Schlussmann aber keine Geste des Triumphs zu sehen, vielmehr schritt Sven Hartig, bei dem es derzeit noch offen ist, ob auch kommende Saison in Lohr spielen wird, in Richtung Torpfosten und zog sein oranges Trikot aus, bevor ihn einige Mitspieler für seine Tat feierten. »Ich fühle mich nicht in der Lage, heute etwas zu sagen«, gab Hartig 15 Minuten nach dem Abpfiff zu Protokoll. Die Aussage ist Indiz dafür, wie sehr die Partie den Lohrern an die Nerven gegangen war. Denn mit der nun unvermittelt zurückgekehrten Abstiegsgefahr scheint Hartigs Vorderleuten die Leichtigkeit im Spiel abhanden gekommen zu sein.

Den Unmut der Hausherren hatten auch die Unparteiischen aus Oberfranken erregt. »Ich fühle mich betrogen«, kommentierte Lohrs Trainer Bernd Becker die Leistung von Wolfgang Balzer und Heiko Schreiner, wobei erwähnt sei, dass der Coach eigentlich keiner ist, der leichthin Schiedsrichterkritik übt. »Wenn man die Zeitstrafenverteilung ansieht, dann haben die mit zweierlei Maß gemessen«, so Becker. Auch die Aktionen in den letzten Sekunden waren Gegenstand von Diskussionen. So kam beim Stand von 22:22 sechs Sekunden vor Ultimo der Lohrer Ferdinand Schmitt aus Linksaußen zum Wurf, scheiterte aber an Gästekeeper Georg Zimmermann. Zuvor hatte es aber einen Körperkontakt gegeben. Doch eine nachträgliche Sichtung von Videoaufnahmen legt den Schluss nahe, dass die Unparteiischen mit ihrer umstrittenen Entscheidung richtig lagen, weil Schmitt nicht gefoult worden, sondern bei seinem Wurf auf den Abwehrspieler zugesprungen war und den Körperkontakt gesucht hatte. So lief das Spiel weiter, Ismaning konnte zum Gegenstoß ansetzen, der mit einem Foul an Olaf Neumann endete, was wiederum zur finalen Siebenmeterentscheidung führte.

Gleichwohl gab der Lohrer Coach zu, dass seine Mannschaft gegen das spielerisch biedere Schlusslicht handballerisch vieles schuldig geblieben war und dass außer dem in der 22. Minute eingewechselten Sven Hartig und Rechtsaußen Benjamin Horn kaum ein Lohrer eine überzeugende Leistung gebracht hatte. »Nach einer schwachen Anfangsphase haben wir uns zumindest in der Abwehr stabilisiert. Aber vorne sind uns fünf oder sechs ganz einfache technische Fehler unterlaufen«, gab Becker zu. Mehrmals hatte sein Team in der zweiten Hälfte die Möglichkeit, sich etwas abzusetzen. Doch immer wieder sorgten die angesprochenen Fehler dafür, dass Ismaning auf Tuchfühlung blieb und am Ende fast noch gewonnen hätte. Immer wieder war deutlich zu merken, dass es den Gastgebern an Sicherheit und Selbstvertrauen fehlte. Die tabellarische Situation jedenfalls bleibt für die Lohrer angespannt, obwohl sie sich durch das Unentschieden sogar auf Tabellenplatz acht verbessert haben. Doch da im Tabellenkeller die Vereine immer weiter zusammenrücken und die nächsten Lohrer Gegner (Haunstetten, Rimpar II, Erlangen-Bruck) nun fürwahr keine Laufkundschaft sind, hat das Unentschieden keineswegs Erleichterung für Beckers Team gebracht. »Die Spieler spüren plötzlich den Druck, das hat man heute ganz klar gemerkt«, resümierte der Coach, auf den nun mit seinem Team eine schwierige Restsaison warten dürfte.

Lohr: Szabo (1. – 22.), Hartig (22. – 60.) – Zeleny 7/1, J. Scheiner (n. e.), Seltsam (n. e.), F. Schmitt 4/2, Ferencsik 1, Kralik, J. Schmitt 3, Born, Rahtz, Röder, Horn 4, Horky 3.


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